Irene Lady Shiva
- Künstler:in:
- Mara Züst
- Steffen Kuhn
- Offspace:
- message salon
Eine Recherche und szenische Installation über die Künstlermuse, Modeikone und Hure Irene Staub, genannt Lady Shiva, die in der Zürcher Kunstszene der 70er- und 80er-Jahre ihre Spuren hinterlassen hat.
Eine Ausstellung von Mara Züst (Konzeption und Recherche) und Steffen Kuhn (Installation).
Mit Originalwerken und Dokumentationsmaterial von Buro Claire de Nuit (Angelo de Rota/Jürg Egli), Luciano Castelli, Achim Duchow, Franz Gertsch, Roswitha Hecke, Urs Marty, Ernst Mitzka, Ulrike Oettinger, Walter Pfeiffer, Sigmar Polke, Ursula Rodel, Tula Roy/Christoph Wirsing, Daniel Schmid, Thema Selection (Sissi Zoebeli), Wes Winter, Andreas Züst und vielen mehr.
Mara Züst, Kulturvermittlerin, Publizistin und Verwalterin des Nachlasses von Andreas Züst, zeigt im message salon downtown eine Momentaufnahme ihrer langjährigen Recherche über Lady Shiva in einer szenisch-künstlerischen Installation des Zürcher Künstlers Steffen Kuhn. In einer Auslegeordnung mit Fotografien, Zeitungsausschnitten, Texten, Büchern, Filmen und Originalwerken entsteht das Bild einer Frau, die als Projektionsfläche Künstlerinnen und Künstler ihrer Zeit fasziniert und inspiriert hat und somit Zürcher Kunstgeschichte schrieb.
“In einer ländlichen Gegend der Ostschweiz, wo nur die Betrunkenen lachten, nahm Irènes Jugend ihren Anfang. Nach der Schule begann sie eine Lehre als Coiffeuse. 16 Jahr, blondes Haar, raues Klima, Sonntage mit Bratenduft und Langeweile waren Grund genug für Irène, um zu verschwinden. Nach Frankfurt. Mit 18 Mutter. Mit 20 selbständige Prostituierte in Zürich. Plötzlich ist sie die Attraktion auf den Parties der sogenannten feinen Gesellschaft, die schon immer am Mangel an eigener Originalität zu leiden hatte. In den frühen 70er Jahren begannen ihre Reisen in alle Welt. Sie führt Tagebuch über alle und alles. Aus dieser Zeit datieren ihre Freundschaften mit Daniel Schmid, David Bowie, H.R. Giger, The Stranglers, Wolf Wondratschek u.a.m. Die verlorene Jugend wurde jetzt wettgemacht. Irène wird zum Bonvivant und zur Partysanin, zur Lebenskünstlerin und Integrationsfigur. Sie ist Orakel und Anlaufstelle für alle Welt. Für viele ist sie das Grossmünster. Statt in die Kirche geht man zu ihr.” (uvs) über den Kurzfilm “Irène 15.02.85” (CH 1985; 7′), von Buro Claire de Nuit (Angelo de Rota/Jürg Egli)